Es ist schon erstaunlich. Wir haben gefühlt 80 Millionen IT-Experten in Deutschland. Besonders im Serverumfeld tummeln sich gefühlt NUR Experten.
Da habe ich neulich einen Beitrag auf einer bekannten IT-Webseite gelesen. Dort wurde in NAS vorgestellt.
Ich gebe zu, dass so manche Punkte, die dort beschrieben wurden für mich nicht ok waren. So wurde z.B. nur eine Datenplatte verwendet, was ich persönlich als gefährlich ansehe, denn so ein Dinge kann schnell mal ausfallen.
Aber dann in den Beiträgen zu diesem Artikel, gab es ein richtiges Standgericht von selbsternannten Experten, die alle, jeder für sich eine eigne Vorstellung davon haben, wie man ein NAS aufbauen muss. Alles andere ist Blödsinn. So der Tenor auf diesen Seiten.
Das spannende war, und das sehe ich immer mehr auf deutschen Seiten, dass hier nur die eigene Meinung zählt. Alles andere ist falsch. Dass deren Vorstellung vielleicht nicht meiner Meinung entspricht, dass wird nicht akzeptiert. Und das ist gefährlich.
Da gibt es Experten, die sagen, es ist ein Blödsinn, eine eigene NAS zu betreiben. Unwirtschaftlich und man soll doch alles in die Cloud bringen. Das mag seine Meinung sein, aber ich finde es gefährlich, alle meine Daten in die Cloud zu bringen. Besonders, wenn man mehr als 2 TB an persönlichen Bildern hat!
Oder die Dokumente, die zwar nicht solche Größen haben, aber für mich persönlich einem besonderen Schutz unterliegen, und den kann die Cloud nicht garantieren. Nein, und jeder der jetzt aber sagt, sollte schnellstmöglich die AGBs seines Cloudbetreibers lesen.
Das ist ungefähr so, als ob ich Dokumente, die in in Ordnern sauber sortiert habe, in einen Laden mit vielen Regalen bringe, die können auch in absperrbaren Käfigen sein, und diese dort als sicher aufbewahre. Klar das Türschloss kann über eine App geöffnet werden, aber dieser Raum ist nicht privat, sondern hier können mehrere Benutzer rein und sich aufhalten.
Eine selbst betriebene NAS braucht neben Strom und eine funktionierenden Netzwerk-Anbindung auch etwas Zuwendung, aber ich bin ehrlich, das sind mir die Daten wert, denn schließlich sind es meine Daten. Und hier will ich wissen, wo diese liegen und wer darauf Zugriff hat.
Andere Beiträge schimpfen auf die Austattung. Ja, ich gebe zu, ich bin davon auch nicht begeistert, aber ich denke, mit professioneller Kommunikation, kann man so etwas besser rüber bringen.
Viele der Schreiberlinge, habe gesagt, dass Sie nur Videos, Serien etc. au die NAS speichern. Kann man machen. Aber wenn man z.B. für die ganze Familien Daten austauschen möchte, dann braucht man zuverlässige Hard- und Software.
Solche Anwender, haben ja gar nicht den Bedarf eine NAS, bzw. eine Cloud sinnvoll zu benutzen, denn Video-Daten zu streamen ist keine Kunst. Wer dies als Krönung der Netzwerk-Konfiguration ansieht, sollte einmal die Sicherheit überprüfen.
Ich könnte hier noch weiter ausschweifen, denn es gibt da noch viele Kommentare, die mich aufregen, aber ich will hier nun zu meiner Message kommen.
Man sollte sich von solchen Experten nicht einschüchtern lassen. Sie haben einen Grund, warum sie das so machen. Manchmal ist es auch nur der Herdentrieb, alles jetzt auf Linux zu machen und ihr Weg ist der einzig-wahre.
Wenn man ein eigenes Projekt aufsetzen möchte und da ist es egal wie, dann sollte man sich auch mal auf englisch-sprachigen Foren oder Communities umsehen, denn dort sieht man eine Anfrage nicht als Beleidigung der eigenen Unfähigkeit, sondern als Herausforderung demjenigen zu helfen.
Und das finde ich professionell.
Am Ende möchte in natürlich nicht alle deutsch-sprachigen Foren über einen Kamm scheren. Nein, es gibt auch sehr gute Foren. Besonders bei FreeBSD ist der Ton meistens professionell und gut, aber es sind halt die anderen Foren, meistens auf journalistischen Seiten, die sich mit IT beschäftigen, die einem blutigen Standgericht gleichen.
Und am Schluss sage ich voraus, dass es bestimmt Leser geben wird, die sich persönlich angegriffen fühlen und lautstark irgendwo über diesen Artikel und mich lästern werden. Ich habe es im Urin, aber denen kann ich nur sagen: „Wer am lautesten Schreit, hat am wenigsten eine Ahnung.“ 🙂